Es wird in diesem Beitrag dafür plädiert, den Deutschunterricht in zielsprachenfernen
Ländern so zu gestalten, dass er den Studenten und Lehrern vielfältige Grenzerfahrungen
ermöglicht – im mentalen Bereich (z. B. kulturelle Restriktionen betreffend), im inhaltlichen
Bereich (z. B. die Themenwahl betreffend) und im sprachlichen Bereich (z. B. die
fremd- und muttersprachliche Imperfektibilität betreffend) – und die Studenten über diese
Grenzerfahrungen stimuliert und motiviert, die eigene restringierte (mentale, inhaltliche,
sprachliche) Sicht zu erweitern und die eigenen kulturell-determinierten Grenzen nach
außen zu verschieben. Inhaltliche Unterrichtsbeispiele aus den Bereichen Geschichte,
Literatur und Musik illustrieren verschiedene Zugangsarten, Grenzverschiebungen im
Unterricht vorzunehmen.